Blitzschutz für Neubau

Beitrag vor einer Woche eingestellt, am Abend noch mal reingesehen und danach das Interesse verloren?

 

Also ich bekomme alle Meldungen mit Text per EMail, wenn da nichts Gescheites drin steht u. man am Häuslebauen oder Schaffen (Geld ran-) ist , dann hat man für sowas hier keine Zeit mehr?

 

Ich habe alle Seiten nochmals durchgelesn und kann weder einen rüden noch einen sehr rüden Ton entdecken. Das gilt auch für den HInweis, dass für Planung der Erdungsanlagen und des Blitzschutzsystems Fachkunde erforderlich ist, was du doch selbst eingesehen hast..

Für die Beantwortung deiner Kernfragen reicht die Kenntnis von DIN 18014:2023-06 eigentlich aus.

Nur wer schon die Lektüre der 24 Seiten der DIN 18014:2007-09 und der 29 Seiten der DIN 18014:2024-03 als unzumutbar empfunden hat, wird sich auch nicht mit der wegen erneuerbarer Energien auf 71 Seiten explodierten DIN 18014:2023-06 befassen. Lediglich die Detailfrage ob mehr als zwei Anschlussfahnen für das Blitzschutzsystem nötig sind, erfordert auch Kenntnis der IEC 62305-3, siehe Bemerkung zu Trennungsabständen weiter unten.

Bitte doch einfach mal beide Elis ob du bei ihnen die Norm einsehen darfst.

Dass selbst mit beidseitiger Perimeterdämmung der Frostschürzen ein Funddamenterder wie erst kürzlich im Nachbarthema dargestellt möglich ist, wurde bereits erwähnt.

Für die Erdungsanlage gibt es inzwischen auch mit Blitzschutzsystem mehrere Möglichkeiten:

1. Blanker oder feuerverzinkter Rund- oder Bandstahl in der Sohle der Streifenfundamente (wenn unbewehrt auf Abstandshaltern) und auch in der Bodenplatte als Funktionserdungsleiter in der Bodenplatte ähnlich wie ein Fundamenterder verlegt und jeweils alle 2 m mit den Bewehrungen verschraubt. Die Anschlussfahnen für die HES oder evtl. auch mehrere örtliche PAS sowie mind. zwei für das Blitzschutzsystem müssen korrosionsbeständig sein.
2. Rund- oder Bandstahl aus NIRO, Werkstoffnummer 1.5741 (V4A). als Ringerder entweder in der Sauberkeitsschicht unter den Streifenfundamenten oder mit 1 m Abstand. Ohne Blitzschutzsystem ist für Ringerder eine Maschenweite von 20 m x 20 m ausreichend, mit LPS ist dafür aber max. 10 m x 10 m gefordert womit in 0,5 m Tiefe noch Querverbindungen gelegt werden müssten.
3. Seit 2023-06 sind auch "technologieoffen" Erder vom Typ A (Mindestens zwei an diagonal gelegenen Hausecken eingetriebene Tiefenerder á 5 m oder doppelt so lange neuerdings Strahlenerder genannte Oberflächenerder. Optional sind u. a. auch 4 Tiefeneerder mit 3 m Länge zulässig.
4. Die weitere Option auf die "Kombinierte Potentialausgleichsanlage" in der Bodenpltate zu verzichten, wenn dies zwischen den Vetragsparteien schriftlich vereinbar wurde, entfällt bei einem Blitzschutzsystem.
   
5. Nach noch übergangsweise anwendberarer DIN 18014:2014-03 waren noch alle Anschlussfahnen mit Fundament- oder Ringerdern und FPAL zu verbinden. Nach neuer Norm wurde dies aus eine Verbindung je 20 m Gebeäudeumfang reduziert, womit aktuell außer an der HES noch mindestens eine weitere gefordert ist.
6. Bei knapp 82 m² Grundfläche reichen grundsätzlich zwei Ableitungen aus, ich empfehle aber jedenfalls bei Entscheidung für die bessere Version mit einem Fundament- oder auch Ringerder an jeder Hausecke eine Anschlussfahne mit zu installieren. Damit sind geringere Trennungsabstände beim Blitzschutzsystem möglich und ob das genutzt wird ergibt sich aus der Berechnung der Trennungsbstände nach IEC 62305-3 durch eine dafür qualifiierte Blitzschutzfachkraft.

Das war von mir nicht als Seitenhieb sondern als Faktenhinweis auch für die noch komplexere Planung des Blitzschutzsystems gedacht.

Ohne Kenntnis der lokalen Blitzdichte (PLZ reicht) und der örtlichen Umgebung (anonymisiertes Bild von Google Earth reicht) kann niemand beurteilen, ob deine Gefährdungseinschätzung als Laie auch blitzschutztechnischen Fakten entspricht.

Wenn davon losgelöst die Portokasse zum Schutz gegen sehr seltene Direkteinschläge ge plündert wird, sollte man den Elementarfehler vermeiden eine Dachantenne oder eine PV-Anlage wie früher üblich direkt zu erden und dnn auch nach dem Stand der Technik schützen..

 

Beeil dich, am 3.5.2024 gegen 19:43 Uhr schlägt dort der Blitz ein

 

Dass sich der Trend der vom Spitzenjahr 2007 bis 2023 stark rückläufigen Blitzdichte einmal wieder umkehrt, kann man nicht ausschließen. Im globalen Vergleich sind aber selbst die Spitzenwerte von 2007 relativ niedrig.



Die Blitzdichte im Landkreis Bautzen liegt noch unter dem Bundesdurchschnitt und auch aus deinem Geländeprofil ist nichts zu erkennen, was auf eine exponierte Lage hindeutet. Ein Blitzschutzsystem ist somit eine auf persönlicher Empfindung beruhende subjektive Entscheidung.

Beim Einbau von Erdungsanlagen bereits die Maschenweite für Blitzschutzsysteme zu beachten und Anschlussfahnen dafür oder z. B. auch für eine Wämepumpe usw. zu geringen Kosten vorzusehen, ist ein Gebot der Vernunft.

 

Jetzt vllt. mal etwas OT u. ein etwas anderes Thema, was aber auch hier einen Bezug zu hat,
Mit Google bekam man noch vor Kurzem auf der Übersichtssuchseite mit Eingabe von Orten oder PLZ, auch mit Strecken / Entfernungen zwischen 2 Orten, einen Google-Maps-Link dazu, den gibt es wohl so nicht mehr?
Oder liegt das am Browser?