Aufbau zwei neuer UVs an HV

Hallo zusammen,

ich möchte bei einigen Elektrikern ein Angebot für folgendes Projekt einholen und hätte gerne vorher noch ein paar Rückmeldungen:

Es sollen zwei neue Unterverteilungen (UV1 und UV2) installiert werden: UV1 wird an die Hauptverteilung (HV) angeschlossen und UV2 an UV1. Die HV wurde vor zwei Jahren komplett erneuert und verfügt über einen vorgeschalteten SLS-Schalter mit 50 A. Das Haus wird mit einem NYY-I 4x16 Kabel vom laut Leitungsauskunft vom Netzbetreiber versorgt. Am HAK ist mein Ring-/Fundamenterder angeschlossen, weshalb ich von einem TN-C-S-System ausgehe (bin mir aber nicht 100% sicher, Duspol klingelt aber bei Messung zwischen N und PE).

Die Zuleitungen zu den neuen Unterverteilungen sind bereits verlegt: Von der HV zu UV1 verläuft ein NYY 5x16mm² RE Kabel über ca. 15 Meter durch den Hof in die Garage. Die Verbindung von UV1 zu UV2 besteht aus einem 25 Meter langen NYY 5x16mm² RE Kabel, das im Installationsrohr oberirdisch an der Gartenmauer befestigt ist.

Nach ausführlicher Recherche hätte ich folgende in Auftrag gegeben: In der HV soll ein 3-Poligen Lasttrennschalter mit D02 Neozed 50 A Einsätzen installiert werden. Soweit ich es verstehe, lösen die Neozed-Sicherungen vor dem SLS aus, was die Selektivität sicherstellen sollte, obwohl beide 50 A haben. Nach dem Lasttrennschalter würde ich gerne einen 63 A Typ-A 4-poligen RCD mit selektiver Auslösung (100 mA) in die HV einbauen lassen, um die Zuleitungen zusätzlich zu schützen. Dies ist zwar nur im TT-Netz vorgeschrieben, gibt mir jedoch ein besseres Sicherheitsgefühl, besonders da die Zuleitung von UV1 zu UV2 im Garten verlegt ist.

In UV1 hätte ich gerne einen weiteren Neozed-Lasttrennschalter mit 20 A Einsätzen, der die Zuleitung von UV1 zu UV2 absichert (20 A sollten ausreichend sein, da es sich nur um ein Gartenhaus handelt). Zudem soll UV1 mit einem 63 A 30 mA Typ-B RCD ausgestattet werden, welcher einen 3-poligen LS für eine zukünftige Wallbox und einen 1-poligen LS für ein vorhandenes Balkonkraftwerk absichert. Alle weiteren Automaten in UV1 und UV2 sollen FI/LS Typ A 30 mA Automaten sein.

Ergibt das für euch Sinn? Ist die Selektivität mit meinem 100 mA selektiven RCD gegeben oder sollte ich lieber einen 300 mA RCD verwenden? Ich habe gelesen, dass der vorgeschaltete selektive RCD den Faktor 3 zu den nachgelagerten haben sollte. Da alle nachgelagerten RCDs mit 30 mA abgesichert sind, wären 100 mA eigentlich in Ordnung. Ist das Setup in UV1 mit dem Typ-B RCD so sinnvoll? Die zukünftige Wallbox benötigt ja theoretisch keinen eigenen RCD, oder? So könnte das Balkonkraftwerk ebenfalls daran anschließen und spare etwas Geld (Typ-B RCDs sind ja dann doch schon etwas teurer). Gibt es generelle Empfehlungen zur Abweichung von diesem Plan?

Ich weiß, dass ich diese Fragen auch den jeweiligen Elektrikern stellen kann, aber Erfahrungsgemäß bekommt man sehr unterschiedliche Antworten. Das habe ich bereits bei der Erneuerung der HV bemerkt. Zudem interessiere ich mich persönlich für diese Materie und möchte sie gerne verstehen.

Vielen Dank im Voraus!

Viele Grüße,
Sebastian

 

Interessant, das wusste ich nicht. Das lässt natürlich die Kosten in die Höhe schiessen aber den Typ B in der Garage hätte ich schon gerne. Wie Sinnvoll ist es überhaupt aus eurer Sicht die Leitung mit einem FI vorzusichern? Vielleicht lasse ich ihn dann einfach weg.

Spricht sonst etwas gegen das Vorhaben? Macht es vielleicht Sinn noch in jeder UV einen Überspannungsschutz verbauen zu lassen?

 

Ok dann muss ich wohl auf 40A Neozed.

Was erwartet mich da? Wird dann einfach so etwas in die UV eingebaut und gut ist? "Dehn DG M TNS 275 Überspannungsableiter Typ 2, 4-pol für TN-S-Systeme"

Ist es zwingend Notwendig den Dehn der UV an die Potischiene anzuschließen? Da liegt nämlich kein extra Kabel zur UV. Dann müsste man mit einem zusätzlichen Erdspieß bei der Garage arbeiten, oder?

Das hier ist die Wallbox die zeitnah durch meinen Arbeitgeber installiert wird: Alfen Eve Single Pro-line (darf das Datenblatt leider nicht verlinken).
Sie benötigt keinen FI Typ-B. Ich konnte allerdings noch nichts über mein BKW herausfinden (Anker SOLIX Solarbank 2 E1600 Pro). Wenn hier auch eine Integrierte 6 mA DC-Fehlerstromerkennung verbaut ist, könnte ich auf die Typ-B RCD eigentlich verzichten, richtig?

Am Mittwoch hab ich den ersten Termin mit einem Elektriker aus dem Ort, er kommt und schaut sich alles an.