TT-Netz als TN angeschlossen

Ein örtlicher Erder ist also nicht Pflicht in einem TN-C-S-Netz ?
Gab es da nicht so ein Risiko wenn der PEN vom VNB unterbrochen wird dass dann die Kd-Anlage in voll-kritischem Zustand wgn. schwebendem Sternpunkt läuft?

 

Tut sie auch bei einem Erder, nur dann merkt man es später

 

Wer tut was bei einem ordentlichen Potentialaussgleich und örtlichen Erder, da gibt es aber keine wirklichen Probleme.
Nur Testen möchte ich das aber selber auch nicht, theoretisch dürfte nichts weiter passieren, außer vllt. minimale Drift?

 

Es ist zwingend ein PA zu errichten/nachzurüsten, ein Erder ist dazu aber nicht grundsätzlich erforderlich, solange keine Erdungspflichtigen Dinge vorhanden sind wie z.B. die schon erwähnte Antenne.

 

Ein Schornstein, oder das obere Ende dessen aus Metall, wäre aber wohl auch neuerdings erdungspflichtig wenn es aus dem Gebäude herausragt u. nicht anderweitig ggn. Blitzeinschlag geschützt oder geerdet ist?

 

Auf Gebäuden mit einem Blitzschutzsystem hat sich nüscht geändert und mir ist für Gebäude ohne LPS "neuerdings" keine Normänderung bekannt.

Zu solchen Thesen sollte man wenigstend die Norm nach der das angeblich der Fall sein soll benennen oder beser zitieren.

 

Die Zeiten, wo ein PEN mit dem Potentialausgleich oder der HES verbunden wurde, sind auch schon vorbei. Neu wird erst der PE nach der Aufteilung mit der HES verbunden.

 

In Thüringen ist es noch viel verrückter. Dort sind alle Altnetze, egal, ob ober- oder unterirdisch eigentlich als TN-C Netze ausgeführt. Für Bestandsanlagen ist das kein Problem, bei Änderungen oder Neuanschlüssen sind alle Hausanschlüsse nur noch als TT zu betrachten. Neue Hausanschlüsse sind grundsätzlich TT.

 

In den alten Bundesländern ist das nach den "VDEW-Richtlinien für das Einbetten von Fundamenterdern in Gebäudefundamente" als Vorgänger der DIN 18014:1994-02 defintiv seit 1966 der Fall. Die Norm kommt beim von mir sehr geschätzten Hauptautor der Praxisprobleme in den Fachzeitschriften Elektronet/de und Elektropraktiker/ep aber nicht vor und auf die Frage warum das so ist, kam keine Antwort.

Nach aktueller DIN 18014:2013-06 sind nunmehr "technologieoffen" auch Erder vom Typ A anstatt von Fundament- oder Ringerdern bedingt zulässig. Darin ist allerdings KEIN Einzelerder enthalten!!!

Bezüglich der Erfordernis von einem vollständigen Schutzpotentialausgleich sind sich alle Experten einig. Bei der Frage ob der außer bei erdungspflichtigen Außenantennen auch bei BK-Anschlüssen einen eigenen Gebäudeerder benötigt, driften die Ansichten selbst zwischen den Autoren der Dibkom-Bücherreihe auseinander:

Mit "älteren Anlagen und Geräten" sind altersmäßig nicht definierte Anlagen und Gebäude gemeint. Der Drückfehler wurde trotz Hinweis vor 10 Jahren verschleppt. Das gleichzeitige Hüh und Hot gab es auch schon in Vorgängerpublikationen, in denen aber noch eindeutiger darauf hingewiesen wurde, dass es für zum Erstellungszeitpunkt normwidrige Ausführung keinen "Bestandsschutz" gibt und daher der PA von BK-Anlagen "immer" auch einen Gebäuderder haben müsse. Aus Unkenntnis oder mutwillig unterlassene Gebäudeerder haben keinen "Bestandsschutz".

Nach allen mir bekannten Normen zur Informationstechnik sind unabhängig von der Netzform örtliche Gebäudeerder Pflicht. Ein auf nationaler oder internationaler Gremien-Ebene eingebrachter Antrag das bei TN-Netzen zu ändern, ist mir unbekannt.

Den Beitrag von Gerhard Ackerman, DTAG, beim Symposium des VDE BV Thüringen am 04.06.2008 zur Reduzierung von Gewitterstörungen konnte ich online leider nicht mehr entdecken. Nach diesem Dokument ist man bei der DTAG der Ansicht, dass der PA geerdet sein sollte.

 

Die Ansicht des Herrn ist mir aber ziemlich Wurst, so lange es keine Nachrüstforderung gibt für alte Gebäude.